Das musikalische Konzept von EDM liegt primär darin, mit relativ wenigen Sounds und Instrumenten möglichst viel Spannung sowie eine Dramatugie aufzubauen. Es geht um Tanzbarkeit und dramaturgische Höhepunkte. Der «Song» als solcher tritt in den Hintergrund, alles dreht sich um den Stream von Musiken, die als Choreographie eines Abends dienen und die durch die DJs je nach Passung und Stimmung kuratiert werden
EDM Songs gehören zum Bereich der funktionalen Musik, sie sind für den Einsatz im Club gedacht und sollen Menschen zum Tanzen bringen. Dies geschieht meist über einen längeren Zeitraum als die üblichen radiokompatiblen vier Minuten. Die Kunst besteht also darin, die musikalischen Elemente zum richtigen Zeitpunkt zu reduzieren und dann wieder einzuführen, was allgemein unter dem Begriff «Drop» verstanden wird. Dabei entstehen Spannungsfelder, die am Ende eines Songs zu einem kumulativen Höhepunkt gelangen.
Häufig wird bei einem EMD Song zuerst der Beat eingeführt, dann die Bassline, dann die harmonischen Elemente, dann die Vocals, Leads und Effekte. (zum Beispiel: The Prodigy «Smack My Bitch Up». Danach geht es (nur) noch darum, mit dem Arrangement zu spielen, also reduzieren und wieder aufbauen, reduzieren und wieder aufbauen. Akkorde können auch über die Pianorolle direkt eingegeben werden. Das macht den Zugang für Menschen interessant, die nicht über eine fundierte musikalische Ausbildung verfügen oder instrumentale Fähigkeiten besitzen. Auch solistische Ausflüge kommen in der Regel kaum vor.
Wichtig ist jedoch die eigenständige Charakteristik der Sounds und deren Abmischung. Hier wird sehr oft mit EQ, Kompressoren oder Sidechaining gearbeitet. Aber auch Reverb, Delay und Modulationseffekte werden oft eingesetzt. Hier verweisen wir auf folgende unserer Kurse, die sich mit diesen Themen befassen.
Mehr Hintergründe finden Sie auch im Kurs: Klangexperimente und Soundscapes
Das Verwenden mehrerer ähnlicher Sounds, entweder als Stacking (Überlagerung) oder Ergänzung ist die Regel. Zwei Bässe, die sich ergänzen oder überlagert mehr Fülle und Druck ergeben, sind die Regel. Auch bei den Drum Sounds werden oft zwei oder mehr Kicks angewendet. Dies gilt auch für Synthesizer Sounds wie Leads, perkussive Sounds oder Flächen.
Hier finden Sie Logic und Ableton Live- Beipiel Dateien, die als Ausgangsmaterial dienen. Hier können Sie Beats und Sounds kombinieren, anpassen oder ergänzen.
Hier ein Beispiel für typische Spielarten eines EDM Songs:
Diese Serie zeigt viele einzelne Schritte beim Produzieren eines EDM Songs in Logic Pro X: