Die eigentliche Grundvoraussetzung für einen Remix ist der Zugang zu den originalen Multitrack Aufnahmen. Diese werden bekannten Remixer:innen unter bestimmten Auflagen von Künstler:innen oder einer Plattenfirma zur Verfügung gestellt. Ein anderer Weg besteht darin, dass Remixer:innen die Erlaubnis zum Remix bei der Plattenfirma oder den Künstler:innen einholen. Tantiemen erhalten die Remixer:innen nur in Form von Bearbeitungstantiemen, die jedoch relativ gering ausfallen.
Es wird unterschieden zwischen autorisierten und nicht-autorisierten (Bootleg) Remixes. Remixes können kommerziell – zum Beispiel auf Remix-Alben – verwertet werden. Die prinzipiell kurzlebigen Remixes für Club Events werden in der DJ Szene häufig herumgereicht und von Einzelpersonen oder kollaborativen Teams produziert.
Wir unterscheiden im Folgenden zwischen diversen Bearbeitungsstrategien, die sich aus der Analyse zahlreicher Remixes ergeben:
Die Tracks werden mit neuen Effekten wie EQ, Reverb, Delay oder Kompression versehen und in unterschiedliche Lautstärkenverhältnissee gebracht. Manche Tracks werden aus dem Mix entfernt.
Die Vocal Tracks und/oder melodisch-harmonischen Elemente werden mit einem anderen Rhythmus/ Groove unterlegt. Dadurch entstehen bewusst erzielte Genre Zuordnungen, z.B. wird aus einem ursprünglichen Soulstück ein House-Track.
Die ursprünglichen Harmonien werden ausgetauscht oder ergänzt, sofern sie mit dem Melodiematerial korrespondieren.
Die Abfolge der Formelemente wird verändert oder Elemente werden im zeitlichen Verlauf herausgenommen und wieder hinzugefügt, um den dramaturgischen Verlauf zu verändern.
Hierbei werden die Original-Tracks oft zerschnitten und neu angeordnet.
Die Songs werden für Clubs durch Cut, Copy & Paste verlängert, wobei auf das oben genannte Re-Arrangement Verfahren zurückgegriffen wird.
Zusammenfassung
Wichtig in Bezug auf die genannten Verfahren ist, dass keines davon isoliert vorkommt. Meist werden die Bearbeitungsstrategien vermischt. Mittlerweile arbeiten viele Remixer:innen nicht mehr mit den Original Tracks, sondern mit aus YouTube konvertierten Songdateien, die dann geschnitten und neu arrangiert werden.
Hören Sie dazu zum Beispiel Stevie Wonders Song „“Superstition“ und die davon vorhandenen Remixes auf YouTube.
Das ist nur eine kleine Auswahl von “Superstition” Remixes. Hören Sie noch andere Beispiele auf Youtube an.
Wir haben für Sie hier die originalen Tracks von “Superstition” zur Verfügung gestellt. Ziehen Sie alle Audio Tracks per drag&drop uin Ihre DAW. Sie können damit frei arbeiten, am besten wenn Sie am Ende dieses Kurses Informationen und Tipps gesammelt haben.
Stevie Wonder Superstition Original Tracks (Zip Datei)
Hier noch eine Liste von den am meisten remixten Songs:
https://www.whosampled.com/most-remixed-tracks/