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Kurs: Live Performance mit Ableton
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Baustein 4: Verwendung von Controllern

 

Lernziele:

 

Überblick über gängige MIDI-Controller

Wahl des passenden Controllers und weiteren Equipment für Ihr Live Set-Up

Erkunden, wie MIDI-Controller genutzt und eingesetzt werden können

Erstellen und Nutzen von MIDI Mapping

Die in diesem Modul vorgestellten Projektideen und Übungen können durch den Einsatz von MIDI-Controllern erweitert und ergänzt werden. Im vorherigen Modul haben Sie bereits Einblicke darin erhalten, wie anstelle von Tastatur und Maus auch Controller zum Einsatz kommen können, um Ableton Live zu steuern.

Wahl des MIDI-Controllers

Controller unterscheiden sich in ihrer Kombination aus Knöpfen, Tasten, Pads, Dreh- oder Schiebereglern. Verschiedene Controller können auch miteinander kombiniert werden, indem mehrere Controller mit Ableton Live verbunden und gleichzeitig genutzt werden. Dieses Modul bezieht sich vorwiegend auf das Launchpad X (alternativ: Ableton Push) und den AKAI mini MK3 (alternativ: Novation Launchkey). Die Inhalte sind jedoch auch auf andere Controller übertragbar.

Für den Anfang haben wir hier einen Überblick über gängige Controller verschiedener Preisklassen und Funktionen zusammengestellt. Wir empfehlen, mit einem (oder bei Bedarf auch zwei sich ergänzenden Controller) anzufangen. Sie können Ihre MIDI-Controller-Bedürfnisse nach und nach an Ihre Performance anpassen. Grundsätzlich gilt, dass sich bereits mit nur einem (oder zwei) Controller(n) vielseitige Aufführungen realisieren lassen.

Verbreitete Modelle:

 

Korg nanoKEY        

 

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  AKAI MPK mini

 

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AKAI APC mini MK

 

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Korg nanoPAD 2

 

                           

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 AKAI LPD8 MKII

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   AKAI APC Key 25 MK2

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Speziell für Ableton Live’s Session View abgestimmt

 

Die folgenden Controller kommunizieren automatisch mit Ableton Live und sind daher bestens geeignet, um Szenen und Clips eines Live-Set in der Session View zu steuern. Im Vergleich zu den Korg- und AKAI-Controllern zuvor besteht der Vorteil der folgenden Modelle darin, dass die Tasten auf dem Controller direkt mit Funktionen in Live korrespondieren, ohne dass dazu MIDI-Mapping erforderlich ist.

Einige Controller entsprechen vom Design her dem Aufbau der Session View, wodurch die Szenen sehr klar und übersichtlich durch die Knöpfe repräsentiert werden.

Das zuvor erwähnte AKAI MPK mini bietet sich für den Einstieg in das Thema MIDI-Controller an. Alternativ empfehlen wir auch das Launchkey Mini, welches zudem mehr Komfortabilität im Hinblick auf die Steuerung der Session-View bietet.

Das Launchpad X bietet durch das größere Interface (Pad-Matrix) mehr Flexibilität bei der Steuerung einzelner Szenen und Clips.

Das Launchpad X ist nach Wahl in Kombination mit dem AKAI MPK mini oder Launchkey mini (oder auch dem AKAI LPD8  oder Korg nanoKEY 2) sehr flexibel einsetzbar.

In dieser Kombination würde das Launchpad für die Navigation zwischen Szenen und das Starten von Clips verwendet werden und der jeweils andere Controller zum Spielen von Instrumenten auf der Klaviatur oder Pads, sowie der Steuerung von individuell gemappten Effekten über die Drehregler genutzt werden.

 

 

Novation: Launchkey Mini MK3    

 

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    Launchkey 25 MK3

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Beide Launchkey Modelle haben den gleichen Aufbau. Der Controller rechts hat ein paar mehr Funktionen und größere Tasten, etwa wie ein echtes Klavier. Diesen Controller gibt es auch in größeren Varianten mit mehr Oktaven. 

 

Novation Launchpad X

 

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Launchpad Pro MK3

 

                                             

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Das Launchpad Pro MK3 rechts hat ein paar mehr Tasten und bietet damit Optionen zur Steuerung von Ableton Live.

 

Ableton Push   Ableton’s eigener Controller für Live            

 

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Einrichten eines MIDI-Controllers:

 

Viele MIDI-Controller verbinden sich automatisch mit Ableton Live. Manche Modelle benötigen jedoch eine Treibersoftware. Falls dies der Fall sein sollte, finden Sie diese zum Download auf der Webseite der Hersteller.

 

Gehen Sie über das live-Menü oben links zu den Voreinstellungen (engl. Preferences)

 

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und wählen Sie die Ansicht Link Tempo MIDI. Unter Bedienoberfläche (engl.Control Surface) werden Ihnen die Novation oder Push Controller direkt angezeigt, da diese automatisch mit der Software kommunizieren. Bei Controllern, die sich nicht automatisch verbinden, ist es wichtig darauf zu achten, im Menü unter MIDI Ports (1)  die Felder Track und Remote (2) einzuschalten.

 

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Vergewissern Sie sich, dass ein Signal von Ihrem MIDI-Controller gesendet und empfangen wird: Wenn beim Drücken einer Taste auf Ihrem Controller in der oberen rechten Ecke die quadratischen Felder

 

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orange leuchten, sind Sie startklar.

 

 

Optional: Wahl weiteren Equipments für Ihr Live Set-Up

 

Interface/Soundkarte

Hier ist die entscheidende Frage, wie viele Inputs und Outputs benötigt werden. Ob Sie den Sound als einen Stereo-Master oder verteilt auf verschiedene Kanäle ausgeben möchten und ob Sie einen Click-Track benötigen, gibt vor, wie viele Ausgänge Ihr Interface haben sollte.

Wie viele Eingänge das Interface haben sollte, hängt davon ab, wie viele Mikrofone bzw. Instrumente (Live als Audio, nicht MIDI) live genutzt werden.

Verwenden Sie nur ein Mikrofon, wäre ein Interface mit mindestens einem Input ausreichend. Grundsätzlich gilt, ein Interface mit wenigen Ein- und Ausgängen kann bereits bei der Umsetzung umfangreicher Projekte zum Einsatz kommen. Ob Sie mehr Inputs benötigen, hängt von Ihrem individuellen Set-Up ab.

 

Bei der Aufnahme von Audio ist es wichtig, dass die Latenz, also die Zeitverzögerung zwischen dem Moment, in dem ein Audiosignal erzeugt wird, und dem Moment in dem es gehört oder aufgenommen wird, möglichst gering ist. Daher ist zu empfehlen, qualitativ hochwertige bzw. gängige und bewährte Interface-Modelle zu nutzen, wie

beispielsweise die Focusrite Scarlett

 

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oder Steinberg UR Serie:

 

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Beide sind in verschiedenen In- und Output Varianten erhältlich.

Für die Einrichtung des Interfaces kann es teilweise auch erforderlich sein, die entsprechende Treiber-Software herunterzuladen, orientieren Sie sich hier am Manual oder auf der Herstellerseite. Das Interface wird über USB mit dem Computer verbunden.

 

 Kopfhörer

 

Falls ein Click-Track involviert ist, werden auch Kopfhörer benötigt. Im professionellen Bühnenbereich werden oft In-Ear Monitors, wie die Shure SE215-CL, verwendet. Diese sind jedoch (gerade am Anfang) auf jeden Fall nicht notwendig. Es können problemlos auch normale Alltags- oder Studio-Kopfhörer verwendet werden.

 

Mikrofon

 

Für Live-Performances eignen sich besonders dynamische Mikrofone, da diese nur das aufnehmen, was tatsächlich in das Mikrofon gesungen wird. Andere Mikrofontypen wären für den Live-Einsatz zu sensibel und erzeugen daher schnell Feedback Probleme.

Ein Standard-Mikrofon für die Bühne ist das SM58:

 

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Gut und empfehlenswert wäre auch Shure SM7b

 

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Das Mikrofon wird über ein XLR-Kabel

 

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mit dem Interface verbunden.

 

 

MIDI-Mapping

 

MIDI-Mapping von Effekten

Controller, die nicht automatisch mit Ableton Live kommunizieren, wie der Push oder die Modelle von Novation, ist es erforderlich, den Tasten, Pads und Reglern erst entsprechende Funktionen zuzuweisen. Dies funktioniert über das sogenannte “MIDI-Mapping”. Dadurch ist es sozusagen möglich, Automationen eines Arrangements live zu spielen. Als Beispiel schauen wir uns hier einen Filter auf der Master Spur an. Durch Klicken der MIDI-Map-Taste ganz oben rechts

 

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oder dem Shortcut CMD+M erscheinen alle potentiellen Optionen zum MIDI-Mapping farbig hinterlegt. Nun können wir einen beliebigen Parameter auswählen und ihm eine Taste, Pad oder Regler auf unserem MIDI- Controller zuweisen.

 

Bsp.: AutoFilter auf dem Master Channel

 

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a. Klicken Sie auf den Parameter Frequenz (1) und bewegen Sie dann den Drehregler auf Ihrem MIDI-Controller.

b. Klicken Sie auf den an/aus Knopf des Filters (2) und klicken Sie dann auf ein Pad Ihres MIDI-Controllers.

Links oben erscheinen nun alle MIDI Verknüpfungen in einer Liste

 

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Hier sehen Sie auch die Felder der Minimal- bzw. Maximalwerte. Über diese können Sie die Range ihres Reglers einstellen. Dies ist zum Beispiel relevant, wenn Sie einen Effekt haben, der nur in einem bestimmten Bereich gut klingt oder Sie mehr bzw. präzisere Kontrolle über einen Effekt haben möchten. Dies könnte beispielsweise bei der Frequenz des Autofilters der Fall sein. Ist der Drehregler komplett herunter gedreht, kommt kein Signal mehr durch und man hört nichts. In diesem Fall kann es praktisch sein, den Minimum Wert auf beispielsweise 150 Hz festzulegen, damit auch wenn der MIDI Drehregler komplett nach links gedreht ist, dennoch etwas zu hören ist.

 

 

MIDI Mapping zum Triggern von Szenen und Clips

Das Prinzip des MIDI-Mappings kann auch angewendet werden, um Szenen zu starten. Gehen Sie dazu analog zu dem vorherigen Beispiel vor: Aktivieren Sie den MIDI-Map Modus über die MIDI-Map Taste oben rechts oder die Tastenkombination CMD+M. Klicken Sie dann auf die Szene und drücken Sie das Pad auf Ihren Controller, mit dem Sie die Szene starten möchten. (Tipp: Wenn Sie keine MIDI-Controller haben, können Sie theoretisch auch Tasten der Computertastatur entsprechenden Befehlen zuordnen.)