Ein Überblick über die Möglichkeiten und den Einsatz virtueller Instrumente im Unterricht.
Die in Logic Pro X integrierten virtuellen Instrumente ermöglichen kreatives und professionelles Arbeiten mit Sounds ohne auf unbedingt auf Drittanbieter:innen zurückgreifen zu müssen.
Auf der Apple Seite finden Sie eine Einführung in die Instrumente und können dabei näher erkunden, was diese Instrumente leisten und wie sie funktionieren.
https://support.apple.com/de-de/guide/logicpro/lgsi6c2728cc/mac
Wir haben an dieser Stelle zusätzlich eine Beschreibung erstellt, die auf den pädagogischen Kontext abzielt und einige Tipps für Anwendung gibt.
Gehen Sie zuerst in die Bibliothek, dort finden Sie alle Instrumente nach Kategorie:
Die einzelnen Instrumente finden Sie im Channel-Strip jeder Software Instrumentenspur indem Sie auf das grüne Feld klicken:
Dort können Sie die Instrumente dann auswählen in dem Sie entscheiden, ob Sie das Instrument in Mono, Stereo oder als Multi-Channel verwenden wollen. In der Regel verwenden Sie die Instrumente in Stereo.
Gehen wir nun alle Instrumente durch:
Dieses Instrument bildet realistische Drum Sets ab und ist am Anfang der Programmierung von Grooves für SuS ideal, um ein Drum Set zu verstehen und die klanglichen Eigenschaften zu testen. Gleichzeitig schärft der Drum Kit Designer auch die Assoziation zu bestimmten Genres. Hier kann auch schon klar differenziert werden, dass solche Drum Sets für elektronische Popmusik eher unüblich sind.
Wenn Sie den Drum Synth mit Ihren SuS einsetzen, sollten Sie vorher den Drum Kit Designer testen. Dann kann die Referenz zum ursprünglichen Instrument, z.B. einer Snare auch bei teilweise sehr synthetisch klingenden Drum Sounds hergestellt werden. Darüber hinaus können die Sounds im Drum Synth auch einfach verändert werden. Der Drum Synth bietet keine kompletten Sets. Sie müssen für jeden Track (z.B. Hi-Hat, Kick und Snare einen eigenen Drum Synth öffnen oder einfach auf den Spur Header klicken und mit cmd «D» die Spur duplizieren.
Der Ultrabeat Drum Sampler bietet komplexe Sets aus allen stilistischen Bereichen; akustische und synthetische Sounds sowie Percussion Sets oder Einzelsounds. Die Verteilung der Instrumente auf die Tastatur ist eigentlich immer gleich. Sie können innerhalb des Sets die Einzelsounds verändern oder austauschen, indem Sie neue Samples laden. Für SuS ist der Ultrabeat schon ein relativ komplexes Instrument was eher am Ende der Beschäftigung mit Drum Instrumenten steht.
Mit dem ES M können Sie starke Bässe und markante Lead-Klänge im Stil der 1970er-Jahre erzeugen. Die variable Auswahl zwischen Sägezahn- und rechteckigen Wellen und eine prägnante Slope-Charakteristik von 24 dB verleihen dem ES M einen analogen Klang. Wegen seiner Einfachheit ist der Synthesizer zu empfehlen. SuS können sehr einfach Sounds laden und verändern.
Erzeugen Sie die charakteristischen Polysynth-Sounds der Popmusik der 1980er-Jahre mit dem polyphonen ES P. Neben einem Oszillator, Suboszillator und Filter bietet der ES P einen LFO zum Erzeugen dynamischer Effekte und einen ADSR Hüllkurven-Generator für die präzise Steuerung der Lautstärkepegel. Auch dieser einfache Synthesizer ist gut für den Einstieg, da die reduzierte Oberfläche nicht ablenkt. Ideal unter anderem für Brass Sounds.
Der achtstimmige polyphone Synthesizer ermöglicht es Ihnen, Sägezahn- und eckige Wellen in einer Vielfalt von Tönen zu mischen – mit zusätzlichen Steuerelementen für die Modulation von Frequenz- und Impulsweite. Der ES E ist ebenfalls überschaubar und ideal für Flächen und Strings.
Der ES1 ist ein klassischer Synthesizer im analogen Stil, mit dem Sie Bässe, Pads, Texturen und Leads oder experimentelle Effekte erzeugen können. Hier arbeiten Sie schon mit zwei Oszillatioren und mehreren Wellenformen. Der ES entspricht der zweiten Schwierigkeitsstufe nach den drei genannten einfachen Synths. Hier können sich die SuS erst einmal über die Presets orientieren und ausloten, welche Möglichkeiten das Zusammenspiel mehrerer Oszillatoren bewirkt.
Mit dem ES2 können Sie eine breite Palette von Sounds, eine umfassende Auswahl an Synthesetechniken und leistungsstarke Modulationsoptionen nutzen, um außergewöhnliche Sounds oder nuancenreiche Pads zu realisieren. Makrosteuerelemente erleichtern das Sound-Design, da Sie mehrere zugehörige Parameter mit nur wenigen Knöpfen anpassen können. Der ES 2 ist komplexer als der ES 1 und sollte erst eingesetzt werden, wenn die SuS die Basis-Elemente kennen. Hier wird schon mit drei Oszillatoren und verschachtelten Parametern gearbeitet. Gehen Sie über die Presets und vergleichen Sie dabei die Parameter.
In Sculpture basiert die Generierung von Klängen auf einem Klangmodell einer vibrierenden Saite. Diese Modellierungstechnologie formt Klänge auf der Basis von Pseudo-akustischen Ausgangsmaterial. Sculpture geht über spezifische Parameter für die Modellierung von Komponenten hinaus und bietet die klassischen ADSR-Hüllkurven (Attack, Decay, Sustain, Release) traditioneller analoger Synthesizer. Mithilfe von Wellenformen- und Verzögerungseffekten können Sie Ihre Sounds weiter anpassen. Der Sculpture dient als Beispiel für Physical Modeling und sollte gesondert behandelt werden, da synthetische Sounds mit den Spieltechniken akustischer Instrumente verbunden wird und das Thema Materialität stark im Vordergrund steht.
Der EFM1 verwendet die FM-Synthese und lässt Sie klassische Synthesizer-Klänge aus den 1980er-Jahren nachbilden. Eine einfache Benutzeroberfläche stellt weitgehend intuitive Steuerelemente bereit, mit denen das Anpassen von Sounds zum Vergnügen werden kann. Wenn Sie auf die Zufallstaste klicken, produziert der EFM1 eigene Sounds. Am besten versteht man die FM-Synthese über die Sounds des Yamaha DX 7 Synthesizers, der die Klangwelt des Pop in den 1980er-Jahren vor allem mit dem E-Piano Sound geprägt hat.
https://www.cult-sounds.com/yamahaDX7Piano.html
Der Alchemy ist eigentlich kein eigenständiges Instrument sondern verwaltet mehr oder weniger alle Sounds von Logic Pro X über einen Browser. Wenn Sie also nicht lange in den Instrumenten nach dem richtigen Sound suchen wollen, gehen Sie zu Alchemy und grenzen Sie die Suche nach Klangkategorie ein. Sie können die Sounds dann rudimentär bearbeiten aber vor allem «stacken» oder «layern», also übereinander lagern.
Wie schon im Modul «elektronische Tasteninstrumente erklärt, funktioniert der Vocoder in Logic Pro X entweder über ein externes Mikrofon oder über die Sidechain (ein externes Steuersignal für andere Tracks) zu einem Audiotrack. Dies etwas komplexe Szenario ist für eher Fortgeschrittene, hierzu existieren einige Tutorials:
Mit Sidechain
Mit Live Input
Der Alchemy Sampler lässt eine schnelle und einfache Bearbeitung von Audio Files zu und die direkte Spielbarkeit über einen Controller. Dasselbe gilt für den Quick Sampler mit etwas komplexeren Bearbeitungsmöglichkeiten. Der Sampler ist vor allem für die Erstellung von Multisamples, z.B. eines Piano Sounds mit verschiedenen Velocity-Stufen gedacht; ein Prozess, der für SuS erst einmal von sekundärem Interesse sein dürfte.
An dieser Stelle verweisen wir gerne wieder auf das DiDiPro Teilprojekt Sampling. LINK
Die Studio Horns und Studio Strings emulieren kleinere Streicher- und Bläser-Sections und können eine schöne Ergänzung zu einem bestehenden Arrangement bieten. Ohne Erfahrung mit den Spieleigenschaften der Instrumente besteht die Gefahr der Beliebigkeit.
Das EVD6 emuliert jede feine Nuance des klassischen Hohner Clavinet D6 mithilfe einer erweiterten Modeling-Engine. Steuerelemente für alle standardmäßigen Clavinet-Filter mit Pickup-Positionen, Verzerrung, Modulation und Wah-Wah-Modellen (darunter Cry Baby und Morley) bieten Ihnen eine reiche Klangfülle. Wie im Modul elektronische Tasteninstrumente erklärt: die SuS können mit dem Instrument nur wirklich etwas anfangen, wenn dementsprechende musikalische Referenzen vorhanden sind. Siehe auch Kurs: elektronische Tasteninstrumente.
Das EVP88 reproduziert den klassischen Klang von Fender Rhodes, Wurlitzer und Hohner E-Pianos authentisch und detailgetreu. So kommen Sie in den Genuss eines Softwareinstruments, das hervorragend klingt und auf jede noch so feine Spielnuance anspricht. Mit Steuerelementen für Dynamik, Phaser, Tremolo und Chorus können Sie das ganze Spektrum klassischer E-Piano-Klänge simulieren. Für SuS ist das E Piano ein fundamentaler Ausgangspunkt in Bezug auf harmonische Gerüste von Songs oder Songideen.
Die EVB3 erzeugt den charakteristisch warmen Klang der Hammond B3 Orgel mithilfe von Software. Mithilfe von Registerzügen können Sie die oberen und unteren Manuale sowie die Pedalklänge steuern. Spezielle Steuerelemente ermöglichen es Ihnen, den Klang einer “alten” B3 zu erzeugen, indem Sie Effekte wie undichte Registerzüge und klemmende Tasten anwenden. Ein exaktes Modell eines Leslie-Lautsprecherkabinetts mit Steuerelementen für rotierende Lautsprecher, Kabinettkonfigurationen und Mikrofonpositionen vervollständigt das klassische Klangbild.
Auch hier gilt dasselbe wie beim Clavinet: Ohne stilistische Präferenzen und Referenzen dient die B3 als Flächensound.
Das Mellotron mit seinen “angestaubten” bzw. patinierten Sounds könnte SuS ansprechen, da es eindeutig eine Retro-Ästhetik wiederspiegelt, die Ihren Charme in Singer-Songwriter Projekten verbreiten kann.
Wir haben nun alle virtuellen Instrumente in Logic Pro X behandelt. Sie sehen, dass jedem Instrument eine gewisse Spezialisierung innewohnt. Mit der Zeit werden Sie schnell wissen, welches Instrument Sie zu welchen Zweck einsetzen, welches Ihre Favoriten sind und wo Sie vielleicht über Drittanbieter mehr Vielfalt oder Qualität erhalten.