Die DAW, wie wir sie heute kennen, ist das Produkt einer langen Vorentwicklung. Sie können deren Bedeutung mit ein wenig historischen Vorkenntnissen besser einordnen.
Die Geschichte der DAW ist eigentlich die Geschichte des Studio Recordings und Producings.
Während sich in der Entwicklung der Aufnahmegeräte wie Wachswalzen oder Tonbandgeräten die Kunstmusik meist auf die möglichst authentische Wiedergabe einer Perfomance bis heute fokussierte, entdeckte die populäre Musik die neuen Aufnahmemedien vor allem als künstlerisches Gestaltungsmittel. Das Studio wurde relativ früh, nämlich in den 1950er Jahren selbst zum Instrument.
Dabei stand im Bereich der Produktion populärer Musik das Element des Surrealen von Anfang im Vordergrund.
Die ersten deutlich hörbaren Verfremdungseffekte durch unkonventionelle Studioexperimente ließen sich schon bei Raumsimulationen in den frühen Elvis Presley Aufnahmen erkennen:
Das berühmte „Slap Back Echo“ wurde zum Signature Sound der 1950er-Jahre und nicht durch ein Effektgerät erreicht, sondern die Verkopplung zweier Bandmaschinen. Dies zeigt deutlich das Bestreben, Pop-Produktion etwas Spektakuläres zu verleihen und über die Realität hinaus zu agieren.
In den 1960er -ahren entwickelten sich innovative Studiotechniken, bei denen vor allem Joe Meek als Avantgardist der Produktionsszene hervortrat. Mit dem Instrumental-Hit „Telstar“ (Tornados, 1962), machte Meek sich einen Namen, indem neben selbst entwickelten Effekten ein Clavioline als Signatur der neuen Space-Sound Ära verwendete.
Joe Meeks Hang zu Studioexperimenten ist vielfältig dokumentiert. Im Spielfilm: „Telstar „The Joe Meek Story”. In Dokumentationen wie:
Ebenfalls in “The Joe Meek Story”