Für die Produktion eines Hörspiels benötigen Sie (mindestens) ein Mikrofon, ggf. ein Audiointerface und eine DAW.
Wenn Sie die Wahl haben, verwenden Sie ein (zwar empfindlicheres aber klareres) Kondensator-Mikrofon und kein dynamisches Mikrofon. Wenn Sie mehrere Sprecher:innen gleichzeitig aufnehmen möchten, verbinden Sie Ihre Mikrofone (mit einem XLR-Kabel) mit einem Mehrkanal-Audiointerface und schließen Sie dieses via USB an Ihren Computer an. Falls Sie nur eine Person gleichzeitig einsprechen lassen möchten, ist ein USB-Mikrofon eine gute Alternative, da Sie dieses direkt an den Computer anschließen können und dabei kein zusätzliches Interface benötigen.
Detaillierte Informationen zu den verschiedenen Mikrofontypen finden Sie hier: https://www.delamar.de/studiomikrofon/studio-mikrofon-ratgeber-41613/
Falls Sie kein Mikrofon und Interface zur Verfügung haben, können Sie auch mit einem sogenannten Handyrecorder aufnehmen. Dabei handelt es sich um ein mobiles digitales Aufnahmegerät mit integriertem (in der Regel hochwertigen) Mikrofon, bei dem die Aufnahmen auf einer SD-Karte gespeichert werden. Es ist ebenfalls denkbar, die Aufnahmen mit einem Smartphone oder Tablet zu machen. Um dabei eine möglichst gute Aufnahmequalität zu erzielen, ist es in diesem Fall ratsam, ein externes, mit dem Anschluss des Gerätes (USB-C, Lightning etc.) kompatiblen, Mikrofon zu verwenden.
Im Prinzip ist jede DAW geeignet, da Sie in erster Linie Audiosignale aufnehmen und bearbeiten werden. Somit kommt auf jeden Fall die kostenlose Software Audacity in Frage. Kostenpflichtige DAWs wie z.B. Logic Pro oder Ableton Live beinhalten hingegen bereits eine Sound-Library mit Samples, die Sie gut für die Hinterlegung mit Geräuschen und Musik nutzen können.
Für Lehrkräfte und Bildungseinrichtungen gibt es in der Regel Rabatte beim Kauf von DAWs:
Nehmen Sie in einem möglichst „trockenen“ Raum (also einem Raum mit wenig Nachhall) auf. Räume mit Teppichböden, Vorhängen oder Bücherregalen sind besser geeignet als leere Räume mit großen reflektierenden Wandflächen oder Böden.
Um die Raumakustik zu verbessern, kann es sich lohnen mit sogenannten Absorbern zu arbeiten. Hier finden Sie weiterführende Informationen zu dem Thema:
Oder auch:
https://www.delamar.de/fun/diy-guenstige-schalldaemmung-30111/
Übrigens: Wenn Sie in Ihrem Hörspiel einen halligen Klang möchten (um z.B. eine Kirche zu simulieren), können Sie dies übrigens immer noch leicht in der Nachbearbeitung mit einem Hall-Effekt erreichen.
Achten Sie darauf, dass die Sprechenden nah vor dem Mikrofon sitzen oder stehen und immer direkt hineinsprechen, das heißt, dem Mikrofon zugewandt sind. So stellen Sie sicher, dass Sie möglichst viel direkten Schall aufnehmen und bekommen so eine klarere Aufnahme. Experimentieren Sie auch mit dem Abstand der Sprechenden vom Mikrofon. Je näher der Sprechende am Mikrofon ist, umso stärker werden die Bassfrequenzen betont. Dieser sogenannte Nahbesprechungseffekt kann der Stimme einen warmen oder intimen Charakter verleihen.
Weitere Informationen zum Nahbesprechungseffekt:
Falls Sie die technischen Voraussetzungen (genug Mikrofone, Mehrkanal-Soundkarte) haben, nehmen Sie das Hörspiel mit allen Sprechenden gemeinsam auf. Dies spart Zeit – bei der Aufnahme und beim Scheiden in der DAW – und ist zudem wesentlich motivierender für die Sprechenden. Achten Sie bei der Aufnahme darauf, wenn sich jemand versprochen hat, eine deutliche Pause zu lassen, bevor er oder sie es noch einmal probiert. Das erleichtert das Schneiden später erheblich.