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Kurs: Ein Hörspiel produzieren
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Arbeit in der DAW

Die Bearbeitungsschritte in der DAW decken sich im Prinzip mit denen bei einer Musikaufnahme. Ein Hörspiel ist dabei jedoch in der Regel wesentlich übersichtlicher und eignet sich daher besonders für junge oder noch DAW-unerfahrene Schüler:innen.

Legen Sie in der DAW ein Projekt an (oder arbeiten Sie mit dem weiter, in dem Sie die Sprecher:innen aufgenommen haben) und organisieren Sie die Spuren in einer übersichtlichen Art und Weise, sodass unter den Einzelspuren der Sprecher*innen (je nach Komplexität mindestens) eine Spur für Geräusche und eine Spur für Musik liegt. Sie können auch diese Vorlagen verwenden

Editing

Beginnen Sie mit dem Schneiden der Sprachaufnahmen (Versprecher, Huster, Pausen etc.). Am natürlichsten wirken Schnitte an Stellen, an denen Sprecher:innen ohnehin eine Pause machen (z.B. am Ende eines Satzes). Dabei wird es erforderlich sein, dass Sie die einzelnen Regionen verschieben, um wieder einen natürlichen Sprachfluss zu erreichen. Setzen Sie Fades, um die Schnitte zu verschleiern oder Übergänge runder zu gestalten.

Fügen Sie nun Geräusche und Musik an den gewünschten Stellen auf der jeweiligen Spur ein und kürzen und faden Sie sie nach Bedarf, wie Sie es mit der Sprache getan haben.

Mixing

Um die Sprachverständlichkeit zu erhöhen, lohnt es sich, auf jede Sprecher:innen-Spur einen Equalizer zu legen und dort Frequenzen im Bereich zwischen 2 bis 5 kHz leicht anzuheben. Dabei entscheidet natürlich das Ohr, wo genau und wie viel angehoben werden soll. Außerdem sollte man die tiefen Frequenzen mit einem Low-Cut bei Männerstimmen ab ca. 80 Hz und bei Frauen- oder Kinderstimmen ab ca. 100 Hz herausfiltern, da hier lediglich eventuelle Störgeräusche liegen.

Eine höhere Präsenz (und auch Lautheit) erreicht man durch einen Kompressor, den man auch auf jede einzelne Sprecher:innen-Spur legt. Gehen Sie hierbei am besten von einem Sprach-Preset aus und passen Sie insbesondere die Werte für Threshold und Ratio individuell an.

Passen Sie die Lautstärken der einzelnen Spuren an. Achten Sie darauf, dass die Sprecher:innen gleich laut und gut zu verstehen sind und die Musik und die Geräusche die Sprache nicht überdecken. Natürlich können Sie aber auch mit extremen Lautstärken arbeiten, um etwa Entfernung oder Lärm zu simulieren.

Experimentieren Sie mit dem der Positionierung von Sprecher*innen und Geräuschen im Stereopanorama. Nutzen Sie weitere, längere Fades – dieses mal, um das Annähern oder entfernen von Sprecher:innen oder Geräuschen zu imitieren. (Falls Sie eine DAW mit Möglichkeit zur Lautstärke-Automation einsetzen, verwenden Sie einfach diese.) Verwenden Sie nach Belieben weitere Effekte (insbesondere Hall), um ihr Hörspiel noch realistischer erscheinen zu lassen.

Ausführlichere Informationen zu Thema Mixing finden Sie auch im Workshop Songproduktion.

Wenn Sie mit Ihrem Ergebnis zufrieden sind, exportieren (bzw. bouncen) Sie es als mp3-Datei. Wählen Sie dabei die Option „Normalisieren“, damit das Hörspiel so laut wie möglich ist.

Vertiefende Tutorials zu Grundlagen des Editings und Mixings:

Ausführliches Tutorial zum Equalizing von gesprochener Stimme (englischsprachig):

Erläuterung zu Parametern und Wirkungsweise von Kompressoren:

Ausführliches Tutorial zu Hall und Delay in Logic Pro: